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Mit einem
Buch unterm Kopfkissen lernt es sich leichter
Januar 2004 - Mit einem Buch unterm Kopfkissen
sich zur Ruhe betten, soll schon unzählige lernschwache Schüler geholfen haben, ein am
Abend zuvor erlerntes Gedicht oder ähnlichen Lehrstoff besser in Erinnerung zu behalten.
Handelt es sich dabei nur um eine haltlose Binsenweisheit oder liegt ein Körnchen
Wahrheit in dieser verborgen?
Wir lernen nicht nur am
Tag, sondern auch während der nächtlichen Schlafenszeit. Oder besser, dass was wir am
Abend erlernten, wird über Nacht noch einmal aufbereitet, verarbeitet und abgespeichert.
Diese Feststellung ist nicht neu und wurde bereits seit längerer Zeit von Schlafforschern
vermutet, doch jetzt haben Forscher der Universitäten Köln und Lübeck den
wissenschaftlichen Beweis erbracht. Dazu wurden umfangreiche Studien durchgeführt.
Während dieser Studien wurden den teilnehmenden Probanden Zahlenreihen vorgelegt. Dabei
handelte es sich nicht einfach nur um beliebige Zahlenreihen, sondern um Zahlenreihen, in
denen eine Struktur enthalten war, welche von den Testpersonen entdeckt werden musste. |
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Um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen, wurden die
Testpersonen in drei Gruppen aufgeteilt. Zwei Gruppen von Probanden befassten sich am
Abend zuvor mit der Aufgabenstellung, doch nur einer Gruppe war ein erholsamer Schlaf
vergönnt. Weiteren Testpersonen in einer dritten Gruppe wurden die Aufgaben erst in den
Morgenstunden vorgelegt und nach einer achtstündigen Pause am Nachmittag noch einmal.
Dass Ergebnis der Studie war, dass die Lösungsquote bei den Probanden, welche eine Nacht
über die Aufgabenstellung schlafen konnten, deutlich höher lag.
Nun könnten Kritiker behaupten, die Teilnehmer der zweiten Gruppe waren bedingt durch den
Schlafentzug übermüdet, so dass ein schlechteres Abschneiden zu erwarten war. Dem steht
jedoch entgegen, dass die dritte Gruppe mit den morgendlichen Lernern ebenfalls ein
schlechteres Durchschnittsresultat erzielte. Immerhin konnten von der ersten Gruppe rund
doppelt so viele Teilnehmer die Aufgabenstellung richtig lösen.
Die Forscher vom Institut für Neuroendokrinologie[1]
der Universität Lübeck liefern als Erklärung, dass im Schlaf ein Datenaustausch
zwischen den einzelnen Bereichen des Gehirns stattfindet. Neue Informationen werden zuerst
im Hippocampus zwischengespeichert. Im Verlauf des nächtlichen Erholungsschlafes werden
diese Informationen dann vom Hippocampus an die Hirnrinde gesendet und mit dem
Langzeitgedächtnis verknüpft.
Die Studie wurde von den Wissenschaftlern im britischen Fachjournal "Nature"
veröffentlicht.
Schläfrigkeit und Frühjahrsmüdigkeit
April 2004 - Wenn der Winter zu weichen beginnt,
überkommt einigen unter unseren Mitmenschen die Frühlingsmüdigkeit. Den einen oder
anderen ist dann ewig schläfrig und matt zu Mute. Viel frisches Obst soll helfen, um den
Vitaminhaushalt wieder aufzupeppen und Spaziergänge an der frischen Luft sollen
gelegentlich ebenfalls Wunder bewirken, bzw. wenigstens die Müdigkeit vorübergehend
vertreiben. Obwohl noch nicht restlos alle Einzelheiten und Ursachen geklärt sind, so
steht zumindest fest, dass es einen Zusammenhang zwischen der Frühjahrsmüdigkeit und
unseren Hormonhaushalt gibt. Doch nicht immer liegt es nur an der Jahreszeit.
Eine Frühjahrsmüdigkeit lässt sich mit den erwähnten Hausmitteln vertreiben. Helfen
diese nicht, könnte sich hinter einer anhaltenden Schläfrigkeit auch eine ernsthafte
Erkrankung verbergen. So berichtet die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA)
in einer Mitteilung zu diesem Thema, dass sich hinter anhaltender Müdigkeit auch ein
Eisenmangel verbergen könnte. Weitere typische Symptome für einen Eisenmangel wären
laut diesen Berichtes zunehmende Nervosität, ein häufiges Schwindelgefühl und
ungewohntes Herzklopfen, weiterhin fahle Haut und unter Umständen eingerissene
Mundwinkel. Gegen Eisenmangel vorbeugend wirkt eine ausgewogene Ernährung und bei Bedarf
die Einnahme von speziellen Präparaten.
Neben einem Eisenmangel ist ebenfalls eine Erkrankung an Diabetes ein möglicher Kandidat,
um eine Frühjahrsmüdigkeit mit extremer Mattigkeit vorzutäuschen. Insofern sich neben
anhaltender Müdigkeit auch noch ein Schwächegefühl oder Taubheitsgefühl in den
Gliedmaßen bemerkbar macht, könnte dies ein Hinweis auf eine chronische Entzündung des
Zentralen Nervensystems (Multiple Sklerose) sein. Letztendlich würde sich auch
ein Mangel an Schilddrüsenhormonen in anhaltender Schläfrigkeit, fahler Haut und/oder
Verstopfung äußern.
Hinweis zu 1: Bei der Neuroendokrinologie
handelt es um einen Zweig der Wissenschaft, welcher sich mit den Wechselwirkungen des
Nervensystems mit dem Hormonsystem befasst.
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