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Wer lebt
gesünder, Frühaufsteher oder Morgenmuffel?
Eine Frage, die sich auch in der Schlafforschung tätige
Mediziner und Psychologen stellten. Hilfe bei der Beantwortung dieser Frage erhielten die
Schlafforscher teilweise von Wissenschaftlern, die auf dem Gebiet der neuzeitlichen
Genforschung tätig sind. Ob wir zu den Frühaufstehern oder Morgenmuffeln gehören, liegt
in unseren Genen, dessen sind sich die Forscher sicher. Viele neue Erkenntnisse wurden in
den letzten Jahren im Bereich der Genforschung und der Chronologie gewonnen. Zu diesen
neuen Erkenntnissen gehört auch die Entdeckung von Genen, welche für die Steuerung von
biologischen Rhythmen bzw. für die Steuerung unserer inneren Uhr verantwortlich sind.
Weiterhin steht fest, ein
Mensch, der stetig gegen seinen biologischen Rhythmus seinen Tag gestaltet oder
zwangsläufig gestalten muss, weil Schul- und Arbeitszeiten keinen Spielraum lassen, lebt
ungesünder. Ob Arbeitnehmer oder Schüler, wer zu den Spätaufstehern gehört und stetig
viel zu früh aus dem Schlaf gerissen wird, leidet unter Stress und Stress kann wiederum
zu Bluthochdruck oder Magengeschwüren führen. Ein Frühaufsteher dürfte hingegen kaum
sein Leistungsmaximum während einer Spätschicht erreichen.
Schauen wir uns in der Berufswelt um, so scheinen die Arbeitszeiten mehr oder weniger nur
für Frühaufsteher ausgelegt zu sein. Doch wie verkraften Spätaufsteher und so genannte
Morgenmuffel den beruflichen Alltag? |
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Eine Antwort auf die vorausgehende Frage zu finden, ist
nicht einfach. Nur eines ist sicher, der Mensch hätte es nicht bis ins 21. Jahrhundert
geschafft, wenn er nicht äußerst flexibel und anpassungsfähig wäre. Diese
Anpassungsfähigkeit hat leider auch ihren Preis und vor allen Schichtarbeiter zahlen oft
mit einer Beeinträchtigung ihrer Gesundheit. Magen- und Darmbeschwerden entwickeln sich
bei Schichtarbeiten häufiger zu einem gesundheitlichen Problem, als bei Arbeitnehmern,
die nur im Einschichtsystem arbeiten. Nicht minder liegt das Risiko an einem Herzleiden
oder an Kreislaufstörungen zu erkranken bei Schichtarbeitern wesentlich höher.
Doch bleiben wir bei geregelten Tagesabläufen und wie wir den Tag meistern. Unseren
Genen, die darüber bestimmen, ob wir zu den Frühaufstehern oder Morgenmuffeln gehören
und unseren Hormonen, die je nach dem Stand unserer inneren Uhr mehr oder weniger unsere
Stimmung beeinflussen, sind wir nicht völlig willenlos ausgeliefert. So eine innere Uhr
geht nicht auf die Sekunde genau und hält sich an keinen willkürlichen, von menschlichen
Wesen aufgestellten Stundenplan. Obwohl noch nicht alle Einzelheiten bis ins Detail
geklärt sind, so lässt sich dennoch feststellen, mit viel Licht können wir unseren
biologischen Rhythmus korrigieren und unsere innere Uhr den geografischen Gegebenheiten
anpassen. Diese Anpassung benötigt jedoch wiederum einige Zeit.
Was wir hingegen nicht so einfach können, unseren biologischen Rhythmus von Morgenmuffel
auf Frühaufsteher umschalten. Dennoch vermag sich unser Organismus in gewissen Grenzen
anzupassen, einen stetig geregelten Tagesablauf vorausgesetzt. Nur wird sich ein
Spätaufsteher nie optimal an ein Erwachen mit dem ersten Hahnenschrei anfreunden können.
Eher diesen Hahnenschrei als die Nachtruhe störenden Lärm empfinden. Ein sommerlicher
Sonnenaufgang mag auf Frühaufsteher eine inspirierende und belebende Wirkung entfalten.
Spätaufsteher genießen hingegen lieber den Sonnenuntergang und für Jugendliche, welche
noch mehrheitlich zu den Spätaufstehern gehören, gibt es vermutlich nichts Schöneres,
als frisch verliebt in lauen Sommernächten unter dem Sternenzelt spazieren zu gehen.
Warum belegen nun einige Studien, das Frühaufsteher gesünder Leben? Ein möglicher Grund
könnte sein, dass Frühaufsteher sich nicht jeden Morgen aufs neue gegen ihren
biologischen Rhythmus entscheiden müssen. Dadurch können sie den Tag ausgeglichener und
weniger überreizt beginnen. Wer jedoch wohlgelaunt in den Tag startet, dem wird es auch
leichter fallen, bereits am frühen Morgen etwas Sport zu treiben. Am späten Abend dann
ein weiterer Vorteil. Ein Spätaufsteher wird sich nur deshalb mehr oder weniger
wiederwillig zur Ruhe betten, weil er am anderen Morgen wieder pünktlich aus den Federn
muss. Für einen Frühaufsteher stellen pünktliche Schlafenszeiten hingegen weder morgens
noch abends ein Problem dar.
Ein geregelter Tagesablauf, der im Einklang mit dem biologischen Rhythmus eines
Frühaufstehers verläuft, kann nur förderlich für die Gesundheit einer
"Lerche" sein. Die "Eule" muss sich hingegen von morgens bis abends
anpassen.
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