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Wie viele
Stunden Schlaf braucht der Mensch?
Über viele Jahrzehnte galt eine tägliche Schlafdauer von
rund 8 Stunden als ein gesundes Mittelmaß und wer sich unter den Lesern danach richtet,
der macht auch nicht sehr viel verkehrt, könnte unter Umständen allerdings sein
allgemeines Wohlbefinden dämpfen und seine Lebensspanne geringfügig verkürzen. Der
Grund, einige in der Schlafforschung tätige Wissenschaftler korrigierten dieses
Mittelmaß nach unten und zwar auf eine tägliche Schlafdauer von rund sieben Stunden.
Einen Anlass für diese Korrektur lieferte neben anderen Studien eine Langzeitstudie, die
ein Forscherteam unter Leitung von Akiko Tamakoshi in Japan durchführte.
Im Verlaufe dieser
Studie, die sich über eine Dauer von 10 Jahren erstreckte, wurden über 100.000 Japaner
befragt. Die befragten Personen befanden sich in einem Alter von 40 bis 79 Jahren und
sollten während der Befragung Auskunft über ihr Schlafverhalten geben. Weiterhin wurde
während dieser zehnjährigen Studie der Gesundheitszustand der Befragten überwacht.
Über das Ergebnis dieser Studie wurde im Apothekenmagazin "Gesundheit"
berichtet. Aus der Auswertung ergab sich, dass unter allen Befragten die Personen die
höchste Lebenserwartung hatten, bei denen die durchschnittliche Schlafdauer rund sieben
Stunden pro Nacht betrug. Eine deutlich geringere Lebenserwartung hätten hingegen
Menschen, die täglich acht Stunden oder länger schlafen. |
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Doch nicht nur Menschen, bei denen die tägliche
Schlafdauer deutlich über den Durchschnitt liegt, müssen unter Umständen eine
Verkürzung ihrer Lebensspanne in Kauf nehmen. Auch wer sich durchschnittlich nicht mehr
als vier Stunden Schlaf pro Tag gönne, muss mit einer Reduzierung seiner
voraussichtlichen Lebenserwartung rechnen. Weiterhin ging aus der Studie den Angaben
zufolge hervor, dass das Schlafbedürfnis bei den Männern durchschnittlich eine halbe
Stunde über dem täglichen Schlafbedürfnis von Frauen lag und dass ältere Menschen im
Schnitt länger als jüngere Menschen schlafen.
Benötigen Schüler mehr Schlaf?
Kinder und Jugendliche benötigen mehr Schlaf als
Erwachsene, darin sind sich die auf dem Gebiet der Schlafforschung tätigen
Wissenschaftler einig. Ja mehr noch, nach der Meinung einiger Wissenschaftler sollte sogar
der morgendliche Schulbeginn verschoben werden und die Schule erst später beginnen. Der
Grund, Schüler erreichen ihre volle Konzentration noch nicht am frühen Morgen, sondern
erst am späten Vormittag. Zu diesem Ergebnis kommt auch der Regensburger Schlafforscher
Jürgen Zulley laut eines Berichtes des Nachrichtenmagazins N24. Zulley ist Professor für
biologische Psychologie an der Universität Regensburg und leitet ein schlafmedizinisches
Zentrum.
Wie dem Bericht weiterhin zu entnehmen ist, würde Zulley es befürworten, wenn der
morgendliche Schulbeginn, ähnlich wie in Frankreich oder Großbritannien auf 8.30 Uhr
oder 9.00 Uhr verschoben würde, da ein späterer Beginn kindgerechter wäre und die
Leistungsfähigkeit erhöhen würde. Weiterhin betonte Zulley laut diesem Berichts, dass
es ungesund sei, wenn Grundschulkinder zum Teil bereits kurz nach 5.00 Uhr aufstehen
müssten, nur um rechtzeitig in der Schule zu sein und brachte sinngemäß zum Ausdruck,
dass sich möglicherweise auch die Zahl der Schulwegunfälle verringern würde, wenn
Kinder nicht weiterhin "im Halbschlaf" dem Straßenverkehr ausgesetzt werden.
Unabhängig von diesem Bericht, dass eine ausreichende Schlafdauer sehr wichtig für das
Wachstum ist sowie für die körperliche und geistige Reife, sollte eigentlich Eltern wie
Pädagogen klar sein. Aber es sollte ebenfalls klar sein, dass nur ein ausgeschlafenes
Kind sein volles Lernvermögen entfalten kann. Eine Reihe von unterschiedlichen Studien im
Bereich der Schlafforschung weisen darauf hin, dass am Tag Erlerntes erst in der Nacht so
richtig aufbereitet und abgespeichert wird. Auch kann der Leser es als erwiesen hinnehmen,
dass von Schülern, gleich welchen Alters, eine Aufgabe leichter gelöst werden kann, wenn
die Kinder die Möglichkeit hatten, eine Nacht über den Stoff zu schlafen. Der volle
Lerneffekt kann jedoch auf Dauer nur erreicht werden, wenn die tägliche Schlafdauer dem
Alter des Kindes entspricht.
Kinder und Jugendliche benötigen je nach Alter mehr Schlaf als Erwachsene. Während für
einen erwachsenen Menschen eine durchschnittliche Schlafdauer von rund 7 Stunden
ausreicht, so sollte der Durchschnittswert bei einem zehnjährigen Kind bei etwa 10
Stunden liegen. Da der biologische Rhythmus von Kinder wie Erwachsenen durch die innere
Uhr gesteuert wird und diese wiederum durch das Tages- und Umgebungslicht beeinflusst
wird, lässt sich die Schlafenszeit auch nicht beliebig verschieben. Nach wie vor wird
unter natürlichen Lichtverhältnissen der tiefste Schlaf zwischen 3.00 und 4.00 Uhr
nachts erreicht.
Zum Thema Schlafen, Schlafbedarf und Schlafdauer für Kinder und Erwachsene auch auf der
nächsten Seite mehr.
weiterlesen » Schlafbedarf
/ Schlafdauer (von und für Kinder/n, Jugendliche/n und Erwachsene/n)
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