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Berühmte Persönlichkeiten und ihre Träume
So ist man sich einig, das unser Unbewusstes in unseren Träumen kräftig mitmischt sowie
darüber, dass wir im Traum Tageserlebnisse aufarbeiten und frisch Gelerntes in
Traumphasen verfestigen. Doch wenn es um Vorahnungen in unseren Träumen geht, um
prophetische Träume und um Visionen in unseren nächtlichen Traumwelten, dann wird dies
sehr schnell in rein esoterische Gefilde abgeschoben und eine Reihe von reinen
Schulwissenschaftlern tut sich sehr schwer damit.
Werfen wir einen Blick zurück in den Kapiteln der Menschheitsgeschichte, so spielten
Vorahnungen, traumhafte Visionen und prophetische Träume seit jeher eine bedeutende
Rolle. Von der Antike bis in die Gegenwart, es gibt eine Reihe von Beispielen. Vor allem
wurden die Träume berühmter Persönlichkeiten in Überlieferungen und Anekdoten
festgehalten.
Joseph und die Welt der Träume
Joseph, der Sohn von Jacob und Rachel, sollte zumindest den Christen unter uns bekannt
sein. Im alten Testament wird über ihn berichtet, das er von seinen 11 Brüdern
verstoßen wurde. Sein unfreiwilliger Weg führte ihn nach Ägypten, wo er wegen
zweifelhafter Anschuldigungen im Gefängnis landete. Seiner Gabe Träume recht
zuverlässig zu deuten, brachten ihn jedoch die Gunst des Pharaos ein, der ihn als
Traumdeuter und obersten Beamten in seine Dienste nahm.
Es wird berichte, eines Tages sollte Joseph einen Traum des Pharaos deuten, in dem diesen
sieben fette und sieben magere Kühe, sowie sieben volle und sieben dürre Ähren
erschienen waren. Joseph deutete nun diesen Traum als Prophezeiung, für sieben Jahre mit
reichen Ernten in Ägypten und das auf den sieben fetten Jahren sieben magere Jahre folgen
würde. Der Pharao nahm Josephs Deutungen ernst, ließ Speicher füllen und
Vorratswirtschaft betreiben. Als die Prophezeiungen Realität wurden, durchstand Ägypten
so die mageren Jahre ohne Hungerzeiten.
Abraham Lincoln
Wer kennt diesen Namen nicht? Abraham Lincoln, geboren im Jahre 1809, wurde 1860 zum 16.
Präsident der USA gewählt. Auch das sein Name eng mit der Abschaffung der Sklaverei und
mit dem Krieg der Nordstaaten gegen die Südstaaten verbunden ist, dürfte
geschichtskundigen Lesern bekannt sein. Lincoln fiel im Jahre 1865 einem Attentat zum
Opfer.
Eine vielleicht etwas weniger bekannte Begebenheit ist hingegen, das Abraham Lincoln
wenige Tage zuvor in seinen Träumen seiner eigenen Beisetzung beiwohnte. Zumindest
träumte er bei einer Beerdigung anwesend zu sein. Da er erst nicht wusste, wer denn da
beerdigt würde, fragte er im Traum einen Wachsoldaten. Dieser gab ihm zur Antwort, das
der Präsident durch einen Attentäter getötet wurde. Diesen Traum erzählte er seiner
Frau Mary Lincoln und seinem Leibwächter Ward Hill Lamon.
Kekulé und die Schlange
Der Chemiker Friedrich August Kekulé von Stradonitz, geboren 1829, beschäftigte mit den
strukturellen Eigenschaften von Benzol. Längere Zeit eher vergeblich, bis er einen
entscheidenden Traum hatte. In diesem Traum sah er die Elemente vor seinen Augen tanzen,
wobei diese lange Ketten bildeten. Die Ketten nahmen die Form einer Schlange an. Eine
Schlange, die sich selbst in den Schwanz bis und so vor seinem geistigen Auge als Ring
umherwirbelte.
Als Kekulé aus seinem Traum erwachte, da war er sich sicher die Lösung gefunden zu
haben. Die Atome des Benzols sind ringförmig und nicht kettenförmig wie herkömmliche
Kohlenwasserstoffe angeordnet. Noch in der selben Nacht begann er seine traumhaften
Visionen auszuarbeiten.
Anmerkung: Wie wir noch in den folgenden Beispielen
sehen werden, sind derartige oder ähnlich gelagerte Erlebnisse, zur Lösung von Problemen
in unseren Träumen, in der Geschichte der Wissenschaft keine Seltenheit. Doch im
Vergleich zu Träumen mit echten Vorahnungen, wie der Traum von Abraham Lincoln, können
diese Träume nicht als reine Vorahnungen gewertet werden. Hier hatte das Unterbewusstsein
bereits vielfältige Informationen auf direkten Wege der Beschäftigung mit dem Thema und
der Problematik erhalten. Es brauchte nur noch zu sortieren und es zu geistigen Bildern
als Lösungsansätze zu formen. Tagsüber waren diese Wissenschaftler eventuell geistig so
überfordert, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sahen. Erst ihre Träume brachten
vielleicht Ordnung ins Chaos der Gedanken. Auch bei den weiteren Beispielen könnte es
sich so zugetragen haben. |
Dmitri Iwanowitsch Mendelejew
Mendelejew, geboren 1834 und gestorben im Jahre 1907, beschäftigte sich lange Zeit mit
der Ordnung der Elemente und der Aufstellung eines Periodensystems. Ebenso lange Zeit
wollte es ihm nicht gelingen.
Dann erschien Mendelejew in einen Traum eine Tabelle. In dieser Tabelle waren die Elemente
nicht wie bisher ausschließlich nach ihrer Größe geordnet, sondern nach dem Gewicht
ihrer Atome. Als er aus dem Traum erwachte notierte er sofort alles. Wie sich später
heraus stelle, es erwies sich nur an einer Stelle eine kleine Änderung als notwendig.
Albert Einstein
Jeder kennt ihn, ein Name über den sehr viel geschrieben wurde. Albert Einstein wurde am
14. März 1879 in Ulm geboren und ist am 18. April 1955 in Princeton gestorben. Sein
unvergleichliches Lebenswerk ist angefüllt voll wissenschaftlichen Schaffens. Wie man
seinen Biografien entnehmen kann, soll Einstein in späteren Jahren behauptet haben, das
sein ganzes kreatives und wissenschaftliches Schaffen durch einen Traum motiviert wurde.
Dieser Traum hatte etwa folgende Inhalt. Einstein raste in einer Nacht mit einem Schlitten
einen Abhang hinab. Als er dabei immer schneller wurde und beinahe Lichtgeschwindigkeit
erreichte, geschah etwas sehr merkwürdiges. Die Sterne über ihn brachen ihr Licht in
Farbspektren.
Diesen Traum und dieses Bild soll Albert Einstein sein Leben lang nicht vergessen haben.
Und hatten auch Sie bereits einmal in früheren Jahren einen Traum, der Ihnen durch eine
Vision die Lösung eines Problems etwas näher brachte und den Sie bisher nicht vergessen
konnten?
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