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Bewusste und
unbewusste Tagträume Sie meinen das Thema Wachträume bzw.
Tagträume hat hier nichts verloren, da es sich bei der Tagträumerei eigentlich mehr um
ein Abgleiten ins Reich der Fantasie während des Wachzustands handelt und nicht um
richtige Träume? Nun ja, es gibt sicherlich bedeutende Unterschiede, und dennoch, auch
Tagträume sind Träume.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten am Tag bzw. im Wachzustand zu träumen. Die eine Art
von Tagträume, in denen wir uns eine Gegebenheit bewusst versuchen vorzustellen. Und dann
die andere Art von Tagträumen, in denen wir unbewusst versinken. Gemeinsam mit unseren
nächtlichen Traumwelten hat insbesondere die letztere Art von Tagträumen die
Eigenschaft, dass wir unbewusst in diese Träume versinken und unsere Umwelt nicht mehr
bewusst wahrnehmen. Wir schalten völlig ab, unser Blick gleitet ziellos in die Ferne und
wir versinken in unserer eigenen Gedankenwelt. Erst wenn wir von jemandem angesprochen
werden oder ein anderer Zwischenfall uns hochschreckt, erwachen wir aus unserem Tagtraum.
Dabei können wir eine während des Tagtraumes an uns gerichtete Frage nicht beantworten,
da wir diese schlicht und einfach nicht hörten. Warum hörten wir diese Frage nicht? Weil
wir in einem Traum versunken waren und wie in im echten Schlafzustand zumindest Teile
unseres Bewusstsein abgeschaltet waren. Oder besser, Teile unseres Bewusstsein sich im
standby Modus befanden. Nach dem Erwachen können wir uns nicht an den Ereignissen
erinnern, die gerade so um uns herum geschahen.
Eine verwandte Art des unbewussten Tagträumens ist ebenfalls recht häufig zu beobachten.
Immer dann, wenn ein Roman oder ein Film uns so richtig fesselt, können wir leicht so von
der Handlung gebannt sein, dass wir ebenfalls alles andere um uns herum vergessen.
Zumindest wird kein Leser einen Roman oder eine Erzählung lesen, ohne sich den Ort der
Handlung in geistigen Bildern vorzustellen. Doch wie werden aus schwarzen Buchlettern
farbenprächtige Landschaften? Einzig unsere Fantasie und unsere Fähigkeit für
Tagträume empfänglich zu sein, kann dieses Wunder vollbringen.
Eine andere Art von Tagträumen ist das bewusste Träumen. Jeder kennt es, fantasievolle
Menschen etwas mehr. Durch diese Tagträume können wir unsere begrenzte Welt verlassen,
Raum und Zeit hören wie im echten Traum auf zu existieren. Wir können davon träumen wie
es wäre ein riesiges Vermögen zu besitzen, von Sonnenuntergängen in der Karibik oder
großem Ruhm. Dabei handelt es sich dann in alle Regel um unerreichbare Träume. Dennoch
sagt man ihnen eine positive Wirkung nach, da positive Emotionen erzeugt werden und
letztere nun einmal gut für unser Gemüt und unser seelisches Gleichgewicht sind.
Doch wie ist es mit diesen Emotionen, wenn wir davon träumen, wie es wäre unseren
Widersacher umzubringen oder zu demütigen? Je nach dem was uns so gerade beschäftigt,
können unsere bewussten Tagträume sehr unterschiedlich ausfallen. Auch negative
Emotionen können so erzeugt und noch wichtiger, auch wieder abgebaut werden, selbst wenn
uns letzteres im realen Leben nicht so einfach gelingen sollte.
Doch es gibt auch noch die andere Art, in der wir von erreichbaren Zielen träumen. Je
öfter wir von diesen Zielen träumen und je besser wir und in dieser Zielsituation dann
sehen können, um so größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir diese Zielsituation
eines Tages erreichen. In diesen Fällen haben unsere Tagträume eine positive und
zugleich motivationsfördernde Wirkung.
Ob und in wie fern
Tagträume bzw. Wachträume förderlich für den Menschen sind, mit dieser Fragestellung
beschäftigten sich unter anderen Wissenschaftler von der bekannten Harvard Universität
in den USA. Eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Malia F. Mason fand dabei heraus,
dass unsere Gedanken ganz von allein abschweifen, insofern wir Tätigkeiten verrichten,
die nicht unsere ganze Konzentration und Aufmerksamkeit erfordern. Monotone Tätigkeiten
und langweilige Situationen fördern somit unbewusste Tagträume.
Stellt sich die Frage, wovon träumt ein Hund am Tage, der dösend in oder vor seiner
Hütte liegt? Von einem besseren Herrchen oder Frauchen, welches mit ihm auf Jagd geht?
Oder sind Tiere nicht zu Tagträumen fähig? |
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Abschließender Hinweis: Auf keinen Fall sollten wir hier jedoch
vergessen, dass es uns oft erst durch ein bewusstes am Tage träumen möglich ist (wie
unter Albträume näher beschrieben), nächtliche wiederkehrende Albträume in
friedvolle Träume zu verwandeln.
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