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Alpträume oder Albträume
- Von Schwarzalben und Lichtalben -

Es gibt wohl keinen Leser oder sonstigen Menschen auf dieser Welt, der nicht gelegentlich einen Alptraum oder Angstraum hatte. Vor allem bei Kindern bis zu einem gewissen Lebensalter sind Alpträume keine Seltenheit. Gelegentliche Alpträume sind somit, so schrecklich die Situation im Traum vom Träumenden eventuell auch empfunden wurde, noch kein besorgniserregendes Ereignis.


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Über das Wesen von Angstträumen

Denken wir an Albträume (auch in der Schreibweise Alpträume anzutreffen), so denken wir zuerst an furchterregende Träume. Wir denken an filmische Szenen. Filmszenen, in denen der Träumer nach durchlittenen schaurigen, gruseligen oder panischen Traumphasen, schweißgebadet aus einem Alptraum erwacht. In den ersten Minuten nach dem Erwachen noch vom Entsetzen gepeinigt, ehe der Schrecken des traumhaft Erlebten allmählich von ihm weicht und die Erregung und der Blutdruck wieder zu fallen beginnen.

Und in der Tat, auch in unserem Leben besitzen Alpträume diese oder eine sehr ähnliche Charakteristika. Albträume beginnen oft scheinbar völlig normal und harmlos, enden hingegen in einer völlig ausweglosen Traumsituation. Verfolgungsträume, begleitet von einem Fallen in unendliche Tiefen oder mit scheinbar tödlichen Ausgang, sind wohl häufig anzutreffende Motive. Von einem Gefühl der scheinbaren Ohnmacht wird berichtet. Vor Angst wie gelähmt zu sein, somit der vermeintlichen Gefahr ohnmächtig gegenüber zu stehen. Ohnmächtig und unfähig im Traum zu handeln, auch wenn die Gefahr noch so groß zu sein scheint. Schnellstmöglich dem Traum entfliehen und erwachen, wer sich des traumhaften Zustandes bewusst wird, der wird es vielleicht versuchen. Doch gerade hierin kann auch ein Fehler liegen.
Immer dann, wenn sich Albträume daraus bilden, das wir auch im realen Leben vor etwas davon laufen oder Situationen aus dem Wege gehen, wird es auch im Traum oft nicht die beste Lösung sein, dem Geschehen durch Erwachen entfliehen zu wollen. So kann aus einem einzigen und eigentlich einmaligen Angsttraum eine Serie von sich stets wiederholenden Albträumen entstehen. Beginnen Alpträume chronisch zu werden, so können sie unser ganzes Leben sehr negativ beeinflussen. Albträume können uns signalisieren, das etwas in unserem Unbewussten nicht stimmt. Lösen wir es im Traum nicht, so wird es nach dem Erwachen auch nicht von allein verschwinden, eher nachklingen und sich festsetzen. So können sich wiederholende Alpträume mit der Zeit unser psychisches Gleichgewicht auf ganzer Ebene stören.

Doch was ist nun eigentlich das wahre Wesen von Albträumen? Im Sinne der Schlafforschung erst einmal ganz einfach ausgedrückt, eine psychische Schlafstörung. Und wie bei allen Schlafstörungen, so gilt auch hier nachfolgende Regel. Treten diese Schlafstörungen nur selten und gelegentlich auf, so brauchen wir uns nicht zu sorgen. Treten diese Schlafstörungen jedoch gehäuft auf oder werden sogar chronisch, werden sie unser ganzheitliches Wohlbefinden schwächen und sind dann wie jede andere Krankheit zu betrachten.

Dabei können wir eigentlich nur noch bei einem Urlaub in isländischen Gefilden von Albträumen heimgesucht werden, denn nur dort haben Teilbereiche der nordischen Mythologie bis heute überlebt. Oder wem der Leser begegneten in Mitteleuropa noch Riesen, Feen, Asen, Alben und Zwerge? Niemanden? Nun dann kann sich auch kein Alb mehr des Nachts   in unser Schlafgemach schleichen, sich im Traumphasen auf unseren Brustkorb platzieren und durch sein Gewicht in uns Beklemmungen, Atemnot und Albträume auslösen. Einige ganz große Bösewichter unter den Alben soll es jedoch geben, die durch den Mund in den Körper eindringen und das Blut aufsaugen oder die Muttermilch von stillenden Frauen.
Wir reden hier jedoch nur von den Schwarzalben, die einige nicht von den Zwergen unterscheiden, andere hingegen mit hässlichen Kobolden gleichsetzen. Lichtalben treiben so viel Unfug mit uns Menschen nicht. Wem wundert es, sollen sie doch schöner als die Sonne sein, sich in himmlischen Gefilden tummeln und wurden höchstens mit Feen gelegentlich verwechselt.

Doch bleiben wir in der Neuzeit. Wer unter sich häufig wiederholenden und schrecklichen Albträumen leidet, der hat oft schon angst vor dem Schlafengehen. Wodurch werden bei uns nun Albträume ausgelöst?
Ganz weit oben auf der Liste steht hierbei die Unverträglichkeit einer Reihe von Medikamenten, sowie deren Missbrauch. Weitere Übeltäter sind übermäßiger Alkoholkonsum im Allgemeinen, vom Drogenkonsum ganz zu schweigen. Auf der psychischen Seite können es belastende Erlebnisse, wie Unfälle oder unbewältigter Leistungsdruck sein. Auch traumatische Erlebnisse verarbeitet unser Unbewusstes nicht unbedingt von allein hin zum Positiven, so das diese Erlebnisse uns in unseren Albträumen einholen können.

Was nun dagegen tun? Zuerst einmal die Ursachen lokalisieren. In schweren und gehäuft auftretenden Fällen nicht den Weg zum Psychotherapeuten oder Psychologen scheuen. In Schlaflaboren kennt sich geschultes Personal wohl auch mit Albträumen aus.
In leichteren Fällen gibt es ein erprobtes Mittel, das es zu trainieren gilt. Es beruht darauf, dass wir uns vor dem Einschlafen ganz fest vornehmen unseren Ängsten in Traum zu stellen. Der Leser muss hierbei bedenken, unsere Träume handeln mehrheitlich davon, was uns auch im realen Leben beschäftigt. Bemühen wir uns nun auch tagsüber den Traum noch einmal aufzuarbeiten und in einem Tagtraum abzuspulen und stellen uns gedanklich dabei der Gefahr, sowie einen besseren Ausgang des Traumgeschehens vor, so wird sich nach einigen Tagen oder Wochen auch unsere nächtliche Traumwelt sich in dieser Richtung verändern. Laufen wir dann in unseren Träumen nicht mehr vor unseren Ängsten davon, so wird sich der Traum des Schreckens in einen lichten und erfreulichen Traum verwandeln. Der Albtraum wird nie wieder zurückkehren, vorausgesetzt wir stellen uns auch im realen Leben unseren Ängsten und laufen nicht vor diesen fort. Die Schwarzalben haben wir vertrieben, als Sieger verblieben sind die Lichtalben und werden fortan unsere Träume gestalten.
Bei Kindern sollte der Leser bedenken, bis zu ihrem sechsten Lebensjahr können sie einen Traum und somit auch einen Albtraum, kaum von der Wirklichkeit unterscheiden. Hier ist ein beruhigendes und klärendes Gespräch sehr wichtig. Je nach Alter des Kindes sollte Mutter oder Vater bei kleineren Sprösslingen die Geister auch symbolisch verscheuchen.

Wohlgemerkt, nicht jeden gelingt es und nicht jedes mal ist so leicht. Auch wird es nur dann gelingen, wenn keine von den weiter oben beschriebenen Ursachen mitverantwortlich für unsere Albträume ist. Anderenfalls wird oft nur der Weg zum Psychologen oder besser, zum spezialisierten Psychotherapeuten bleiben.

 

 

 

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Copyright - alle Rechte vorbehalten - Horst Müller - Stendal, im Jahre 2004 / Letzte Überarbeitung im Juli 2008

  

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