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Armut im
reichen Deutschland Beim Gedanken an Kinderarmut assoziieren wir
Bilder von hungernden und im Elend lebenden Kindern, aufwachsend in wirtschaftlich
unterentwickelten Staaten der dritten Welt. Dabei würde ein Blick ohne Scheuklappen über
den heimischen Gartenzaun hinaus uns verraten, wachsende Kinderarmut gibt es auch in
unserer Nachbarschaft und das in einem der reichsten Länder der Welt.
Eine UNICEF Vergleichsstudie von 24 Industrienationen belegt, in den 90er Jahren stieg die
Kinderarmut in Deutschland um 2,7 Prozent an. Damit liegt Deutschland auf dem siebenten
Platz bei der Zunahme von Kinderarmut und wird nur noch von Ländern wie Mexiko mit 3
Prozent Zunahme, Portugal, Belgien, Tschechien, Luxemburg mit 4,2 Prozent, sowie Polen
übertroffen. Polen bildet hier, wie eigentlich auch nicht anders bei der wirtschaftlichen
Lage des Landes zu erwarten, den Spitzenreiter mit einem Anstieg von 4,3 Prozent.
Einen deutlichen Rückgang von unterhalb der Armutsgrenze lebenden Kindern gab es in den
USA mit minus 2,4 Prozent, sowie in Großbritannien mit minus 3,1 Prozent zu verzeichnen.
Bleiben wir bei Deutschland, so bedeutet diese Zunahme von 2,7 Prozent letztendlich nichts
anderes, dass jedes zehnte Kind hierzulande in relativer Armut lebt. Genauer betrachtet,
in den alten Bundesländern hat sich die Kinderarmut von 4,5 Prozent im Jahre 1989 auf 9,8
Prozent im Jahre 2001 mehr als verdoppelt. In den neuen Bundesländern erhöhte sich die
Prozentzahl im Jahr 2001 auf 12,6 Prozent, mit dem Unterschied, das vor 1989 das Wort
Kinderarmut (auf die eigene Bevölkerung bezogen) eher unbekannt war. Weiterhin bedeuten
diese Zahlen, das in Deutschland etwa 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
in relativer Armut leben.
Relative und absolute Kinderarmut
Wenn von Armut, oder wie auf dieser Seite speziell von Kinderarmut in
hochentwickelten Industriestaaten die Rede ist, so müssen wir zwischen relativer Armut
und von absoluter bzw. existenzieller Armut unterscheiden. Relative Armut bedeutet, das
ein Kind in einem Elternhaus heranreift und aufwächst, in dem die zur Verfügung
stehenden Einkünfte unterhalb einer relativen Armutsgrenze liegen. Diese relative
Armutsgrenze besagt, dass die Einkünfte der betreffenden Person oder des betreffenden
Haushaltes unterhalb 50 Prozent der vergleichbaren Einkünfte des Landesdurchschnitts
liegen.
Bei dieser Form der relativen Kinderarmut ist ein Kind nicht direkt existenziell
gefährdet. Doch es wächst oftmals von der Gesellschaft benachteiligt und teilweise
regelrecht ausgegrenzt heran. Zum Beispiel, wenn es gegenüber Gleichaltrigen bei
materiellen Dingen, wie modischer Trendkleidung nicht mithalten kann. Hinzu kommen
bescheidenere, wenn nicht gar beengte Wohnverhältnisse in oftmals sanierungsbedürftigen
Wohnungen und Stadtteilen, bei mangelhaften Bildungs- und Freizeitangeboten.
Anders verhält es sich bei der absoluten und existenziellen Kinderarmut. Hierbei muss man
sich vor Augen halten, dass weltweit mindestens 840 Millionen Menschen an Unterernährung
und Hunger leiden. Täglich sterben global mehr als 16.000 Kinder an den Folgen von
gravierender Unterernährung. Weiterhin müssen weltweit cirka 350 Millionen Kinder durch
Arbeit zum Familienunterhalt beitragen, größtenteils um mit beizutragen, durch ihren
kümmerlichen Verdienst die schlimmsten Folgen der Armut zu lindern. So müssen allein in
den Bergwerken und Steinbrüchen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas zusammengerechnet etwa
eine Million Kinder unter widrigsten Umständen.
World Vision
Dort wo in wirtschaftlich unterentwickelten Regionen unserer Welt,
Hunger und Elend besonders groß waren oder sind, dort fanden und finden sich auch immer
wieder Menschen mit humanistischer Gesinnung, um gemeinsam die schlimmsten Folgen lindern
zu helfen. Einer von ihnen war Bob Pierce. Pierce übernahm bereits ab dem Jahre 1947 die
ersten Kinderpatenschaften in Fernost, um Kinder vor dem verhungern zu bewahren und eine
menschenwürdige Kindheit zu ermöglichen. Damit legte er den Grundstein für World
Vision, eine internationale Organisation, geprägt von christlich humanitären
Leitmotiven.
Diese Leitmotive von World Vision lassen sich kaum besser wiedergeben und umschreiben, als
durch folgendes Zitat von World Vision.
Zitat - World Vision:
Unsere Vision ist eine gerechtere Welt, in der alle Menschen in
Würde leben und ihr Dasein sinnvoll gestalten können. Eine Welt, die Hunger und Elend
nicht toleriert und die geprägt ist vom Willen zur Versöhnung.
Eine Welt, in der Menschen in geheilten Beziehungen leben: zu sich selbst, miteinander, zu
Gott und seiner Schöpfung. Eine Welt, in der die Völker zu Verständigung und Frieden
finden.
Als Christen unterschiedlicher Konfessionen wollen wir durch tätige Nächstenliebe
materielle, seelische und geistige Not lindern. Uns eint die Hoffnung auf eine bessere
Zukunft und die Verantwortung für das Wohl der Menschen. Dabei gilt den Kindern dieser
Welt unsere besondere Aufmerksamkeit
World Vision - Deutschland
Im Jahre 1979 wurde World Vision in Deutschland als eigenständiger Verein
gegründet und trägt dazu bei, Kinderarmut durch Patenschaften und Entwicklungshilfen zu
vermindern.
Der Grundgedanke, sinnvolle Entwicklungs- politik über Kinderpatenschaften zu
verwirklichen, stieß auch in Deutschland bei Zehntausenden Menschen auf Resonanz.
www.worldvision.de
Möchten auch Sie mitwirken und aktiv helfen?
Mit einem Betrag von 1 Euro am Tag übernehmen Sie die Patenschaft für
ein Kind aus einem Entwicklungsland und ebnen diesem Kind den Weg in eine bessere Zukunft.
Unter anderem fördern sie mit Ihren Patenbeiträgen eine kindgerechte Betreuung und
unterstützen die schulische Ausbildung. Weiterhin verbessern Sie durch ihren Beitrag die
tägliche Ernährung ihres Patenkindes und ermöglichen eine regelmäßige medizinische
Versorgung.
Eine Kinderpatenschaft zu übernehmen bedeutet für Sie, persönliche wie auch
nachvollziehbare Hilfe zu übernehmen. Sie erhalten von World Vision neben Fotos auch die
Lebensgeschichte Ihres Patenkindes, sowie seine Korrespondenzanschrift.
Dass Ihre Hilfe ankommt und nicht in dunkle Kanäle versickert, erfahren Sie aber nicht
nur durch Ihren persönlichen Briefwechsel. Einmal jährlich erhalten Sie einen
ausführlichen Bericht über die körperliche, gesundheitliche und schulische Entwicklung
Ihres Patenkindes, mit aktuellen Fotos. Weiterhin steht es Ihnen frei, Ihr Patenkind nach
vorheriger Absprache mit World Vision auch vor Ort zu besuchen.
www.worldvision.de
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