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Über das Leben der Menschen in der Bundesrepublik Deutschland
Kaum ein Thema hat die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland im
Jahre 2004 so beschäftigt, wie die angeblichen Reformen Hartz IV betreffend und die
Einführung des ALG II. Wohlgemerkt angebliche Reformen, denn ob es sich bei den
Hartz-Reformen um echte Reformen handelt, das wird erst die Zukunft ergeben.
Über Hartz IV und ALG II wurde bisher bereits sehr viel geschrieben, deshalb könnte es
nicht schaden hier auch mal aus einer völlig anderen Perspektive einen Blick auf Hartz IV
und ALG II zu werfen.
Fangen wir mit der Frage nach Reformen an. Was ist eigentlich eine Reform? Eine Definition
liest sich etwa wie nachfolgend beschrieben. Das Wort Reform leitet sich aus dem
Lateinischen ab und steht für Umgestaltung. Etwas genauer umschrieben, für eine
sinnvolle und friedliche Umgestaltung mit dem Ziel Missstände zu beseitigen und
Lebensverhältnisse zu verbessern.
Würde es sich bei Hartz IV um eine echte Reform handeln, so müssten sich nach der
Einführung des ALG II die Lebensverhältnisse der hilfebedürftigen Arbeitslosen
verbessern. Nur warum gehen diese Arbeitslosen dann zu Demos und auf Barrikaden, wenn doch
eine Reform eine Besserung ihrer Lebensverhältnisse mit sich bringt?
Diese Frage ist recht einfach zu beantworten, das Geld wird durch diese Reform von unten
nach oben umverteilt. Die Einkommensverhältnisse der Langzeitarbeitslosen verschlechtern
sich durch Hartz IV und ALG II im selben Maßstab, wie sich die Einkommensverhältnisse
der oberen Bevölkerungsschichten verbessern. Das sich dadurch die Schere zwischen Arm und
Reich weiter spreizt, dazu bedarf es eigentlich keiner Statistik, das dürfte auch so
jedem klar sein. Nur Politikern im allgemeinen nicht. Oder doch? Es ist ja eine Reform,
nur halt nicht für Arbeitslose, sondern für besser bemittelte Bevölkerungsschichten.
Nehmen wir einmal die Politwissenschaften an sich und vergleichen diese mit anderen
wissenschaftlichen Disziplinen. Mit Ausnahme von einigen neueren Wissensgebieten, wurden
in jeder wissenschaftlichen Fachrichtung über eine Vielzahl von Generationen umfassende
Erkenntnisse gesammelt. Diese Erkenntnisse sind teilweise so gesichert und verfestigt, das
sie als Grundlagenwissen oftmals beinahe unumstößlich sind.
Auch auf dem Gebiet der Politwissenschaften wurden seit der Urgemeinschaft und den
nachfolgenden ersten Hochkulturen, umfassende Erkenntnisse über politische Ursachen und
gesellschaftlichen Auswirkungen, sowie über die Eigenschaften von politischen Strukturen
gesammelt. Auch diese Erkenntnisse sind teilweise sehr gesichert, verfestigt und
unumstößlich. Nur niemand beherzigt diese bei politischen Entscheidungen. Es wäre ohne
weiteres heutzutage möglich, mit Hilfe dieser gesicherten Erkenntnisse eine bessere
Gesellschaftsform aufzubauen. Nur niemand von den politischen Entscheidungsträgern will
es zumindest scheinbar so richtig. So kommt es bei Politwissenschaftlern und Politikern zu
dem Paradoxon, das sich jeder seinen eigenen Reim darauf macht, warum der Apfel zu Boden
fällt. Es würde gestritten, verhandelt und debattiert, doch nicht ein einziger wäre
unter ihnen, der es wagen würde zu behaupten, es liege an der Schwerkraft. Und würde
dennoch sich einer erdreisten selbiges zu behaupten, so würde er als radikaler
Besserwisser oder Utopist belächelt, betitelt, oder verschrien. Ein neuzeitliches
Ketzertum im Einundzwanzigsten Jahrhundert?
Philosophieren wir noch etwas weiter. Die Menschheit strebt nach Erkenntnissen und den
Sternen. Einige unter uns malen sich in Ihren kühnsten Träumen aus, wie es wäre mit
anderen Kulturen im Universum Kontakt aufzunehmen. Vielfach vertreten ist die nachfolgende
Meinung. Eine Kultur, die wissenschaftlich so fortgeschritten ist, das ihr
intergalaktische Reisen möglich wären, die könnte nur rechtschaffend und friedliebend
sein. Ansonsten hätte sie sich auf Grund ihres technischen Fortschrittes schon selbst
vernichtet.
Doch wie würden wir als Menschheit reagieren, wenn wir es wären, die da Kontakt
aufnehmen würden? Anders als zu Kolumbus Zeiten? Nicht anders, nur mit verfeinerten
Methoden. Expansion des Absatzmarktes und Ressourcengewinnung, so hießen die Schlagworte,
die nötigenfalls auch mit überlegenden Mitteln durchsetzbar wären. Auch dieses
Verhalten wäre eine Form von politischen Entscheidungen, um deren Falschheit jeder
politisch Verantwortliche eigentlich wissen müsste und wohl auch wissen würde, nur nicht
danach handeln.
Vereintes Europa, Globalisierung wozu, wenn nicht in erster Linie und treibende politische
Kraft der Gedanke an einer Expansion des Absatzmarktes dahinter stecken würde. Vereintes
Europa und Globalisierung, seit jeher warnten verantwortungsbewusste Zeitgenossen davor,
da nur der gehobene Mittelstand und Großindustrielle davon profitieren würden, während
es den durchschnittlichen und unteren Bevölkerungsschichten eher schaden würde. Auch
unsere gewählten Volksvertreter kannten und kennen diese Gefahren, geben es nur nicht zu.
Hartz IV und ALG II sind nun einige dieser Auswirkungen.
Was steckt hinter diesen Streben nach Globalisierung? Mehr als die Interessen
der Großindustrie? Durch fallende wirtschaftliche Schranken leichter in aufstrebenden
Billiglohnländern zu investieren, welch lohnendes Ziel. Auch wenn es dadurch zu einen
Abbau von Arbeitsplätzen im eigenen Land kommt?
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Wer nun direkt von diesen Auswirkungen in Form von Hartz IV und ALG II
betroffen ist, dem nützt es nicht viel darüber zu philosophieren. Dem nützt es nur sich
bestmöglich mit seinen Rechten und Möglichkeiten auszukennen. Für denjenigen könnte
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Hinweis: Einige der nebenstehenden Titel sind auch noch auf folgender
Seite "Buchempfehlungen - Hartz IV und ALG II" näher beschrieben.
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